Kwynthnir – bereit für die große Bühne

Kwynthnir aus dem Hohen Haus Aedthaír
Bereit für die große Bühne.
Bereit, Erainn zu neuem Glanz zu verhelfen.

Réidh don stáitse mór
Réidh le léas nua saoil a thabhairt d’Erainn

Kwynthnir (Mirco Sadrinna)

Das Hohe Haus Aedthaír. Im Vergleich zu den anderen Hohen Häusern ist dieses noch recht jung. Vor allem bekannt ist das Hohe Haus Aedthaír für seine großartigen Kämpfer*innen, die es seit jeher hervorbrachte und die sich stets nie zu fein waren, in Schlachten an der vordersten Front zu kämpfen. »Aedthaír, réidh le haghaidh cath! Aedthaír go deo!«, – »Aedthaír, bereit für den Kampf! Aedthaír auf ewig!« – lautet der Spruch des Hohen Hauses, und viele seiner Mitglieder riefen diesen immer und immer wieder in den Schlachten oder auf Feierlichkeiten. Der Stolz jener, die dem Hohen Haus Aedthaír angehörten, war groß.
   Innerhalb des Hohen Hauses Aedthaír genoss Kwynthnir einen guten Ruf als Kämpfer. Seine Ausbildung schloss er mit Bravour ab und sein Umgang mit der Klinge war nahezu perfekt. Nun wollte er sein Können entsprechend unter Beweis stellen. Doch die Herrschenden des Hohen Hauses waren sich nicht einig, ob Kwynthnir schon bereit war, nach Erainn zu reisen, um dort seine Klinge für das Land und die Coraniaid einzusetzen. Denn Kwynthnir hatte einige Eigenschaften, die nicht unbedingt typisch für die Coraniaid waren: Er war hitzköpfig, ungeduldig und bereit, seine Klinge gern voreilig zu ziehen, statt Vernunft walten zu lassen. Auf Dauer würden sie den hervorragenden Kämpfer allerdings nicht zurückhalten können, das war ihnen bewusst.

»Aedthaír, is leatsa mé. Aedthaír, tabhair dom do chosaint!«

»Aedthaír, ich gehöre zu dir. Aedthaír, gib mir deinen Schutz!«

Und während einige seiner Freund*innen ihre Reise nach Erainn antraten, musste sich Kwynthnir indes weiter gedulden. In ihm loderte ein Feuer, denn er sah sich schon lange bereit, die besagte Reise anzutreten. So viel hatte er schon über Erainn gehört. Wie es mitunter Verluste von Ländereien an die benachbarten Länder verzeichnen musste und dadurch stolze Städte – wie Corrinis – heute nicht mehr erainnisch waren. In seiner Wahrnehmung schien Erainn heute im Vergleich früherer Zeiten eher ein Schatten seiner selbst sein. Dieser Umstand wurmte Kwynthnir! Was war nur aus dem einst so stolzen Erainn geworden?
   Er hatte eine Vision, die verbliebenen Gebiete zu halten, koste es, was es wolle, und gegebenenfalls die bereits verlorenen Gebiete zurückzuholen. Wenn nicht auf diplomatischem Wege, dann eben mit Waffengewalt. Seiner Meinung nach wäre das Sprechen lassen der Klingen eh der einzig wahre Weg, den die Feind*innen verstehen würden. Er selbst wäre sogar bereit, die Erainner*innen sowie die Coraniaid auf eine Schlacht einzuschwören. Und mit jedem Tag, der verging und er nicht zu denjenigen gehörte, die die Reise nach Erainn antraten, begann das innere Feuer immer weiter und weiter zu lodern. Was würde wohl passieren, sollte das Feuer vollends in ihm ausbrechen?
   Den Herrschenden des Hohen Hauses Aedthaír war Kwynthnirs Zustand nicht entgangen. Nach intensiven Beratungen fällten sie den Entschluss, den Schwertkämpfer nach Erainn reisen zu lassen. Mit einem Fliegenden Schiff, wie es die Coraniaid schon vor ihm taten. Die Herrschenden vertrauten darauf, dass es in Erainn den einen oder die andere gab, der oder die sich Kwynthnir annehmen würde, wenn sein hitziges Gemüt die Oberhand gewinnen sollte. Der Schwertkämpfer fühlte sich jedenfalls bereit. Bereit, mit seiner Klinge den Coraniaid sowie den Erainner*innen zu dienen. Bereit, in die Schlacht zu ziehen und die Feind*innen Erainns den Garaus zu machen.
   Die Reise von Emhain Abhlach zum sagenumwobenen Land Erainn schien eine Ewigkeit zu dauern. Kwynthnir war nicht mit Geduld gesegnet. Für ihn war Geduld schlichtweg eine Qual. Viel zu lange war er nun schon auf dem Fliegenden Schiff. Warum musste er ausgerechnet die Reise auf einem Fliegenden Schiff antreten? Es gab doch schließlich andere Möglichkeiten, nach Erainn zu reisen. Warum wurde sich nicht für so einen Weg entschieden? Zeitverschwendung! Einfach nur Zeitverschwendung! So zumindest nahm er diese Reise jedenfalls wahr. Immer wieder begann das Feuer in ihm zu lodern, drohte gar auszubrechen. Bevor er jedoch die Reise nach Erainn antreten durfte, musste Kwynthnir den Herrschenden des Hohen Hauses Aedthaír ein Versprechen ablegen: Das innerlich lodernde Feuer während der Reise in Zaum zu halten und nicht voreilig zu handeln. Ein Versprechen war ein Versprechen. Einmal gegeben, war es bindend. So hatte er es gelernt und daran wollte er sich selbstverständlich halten. Auch wenn es ihm sichtlich schwerfiel.
   Irgendwann ertönte die Kunde, dass das Fliegende Schiff Areínnall erreicht hatte. Die stolze Stadt, deren Name wie ein Lied klang und so viel wie »Silberne Klippen« bedeutete. Vom Deck aus schaute Kwynthnir auf die stolze Stadt und war von ihrem Anblick zutiefst beeindruckt. Die Häuser sowie die Mauern des erainnischen Herrschersitzes wirkten beinahe so, als wären sie silberne Klippen. Aber statt in Areínnall anzulegen, flog das Fliegende Schiff weiter nach Cuanbunh. Dieser kleine Hafen lag rund drei Tage Fußweg von Areínnall entfernt. Mit der Ankunft im besagten Hafen endete die lange, fast endlos wirkende Reise nach Erainn. Für Kwynthnir jedoch bedeute dies erst der Anfang. Der Anfang, das sagenumwobene Land zu erkunden und wenn möglich die Klinge sprechen zu lassen.
   Obwohl Cuanbunh recht überschaubar war, lagen einige große Schiffe hier vor Anker und wurden be- und entladen. Für Kwynthnir selbst blieb keine Zeit zu verlieren. Denn sein Weg sollte zunächst nach Areínnall führen, um über seine Ankunft zu berichten. Eventuell würde er dann die Gelegenheit bekommen, zu erfahren, wohin sein Weg von dort aus zuerst hinführte.
   Wie sehr nur hatte er auf diesen Moment gewartet! Feind*innen Erainns und der Coraniaid nach und nach seine Klinge spüren zu lassen. Ja, seine Klinge dürstete nach Blut und er sehnte sich nach dem ersten Kampf. Ein Kampf, in dem es um Leben und Tod gehen würde und den seine Gegner*innen nicht überleben würden.

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Steckbrief
Name: Kwynthnir aus dem Hohen Haus Aedthaír
Profession: Kämpfer
Herkunft: Emhain Abhlach
Haarfarbe: Rot
Augenfarbe: Blau
Hautfarbe: Weiß (leicht roséfarbig)
Kernattribute: Stärke, Geschicklichkeit, Konstitution
Besonderheiten: Hitzköpfig, ungeduldig, kann Gnade vor Recht ergehen lassen, begnadeter Schwertkämpfer
Schwertname: »Lann an Cheartais« (»Klinge der Gerechtigkeit«)